User Interface vs. User Experience
Zwei Begriffe, die oft verwechselt werden – aber unterschiedliche Aspekte der Interaktion mit digitalen Produkten beschreiben.
Kurzdefinitionen
User Interface (UI) bezeichnet die sichtbaren und bedienbaren Elemente einer digitalen Anwendung: Layout, Farben, Schaltflächen, Typografie.
User Experience (UX) beschreibt das gesamte Erlebnis – von der ersten Wahrnehmung über die Nutzung bis zur Nachwirkung.
Vergleich: UI und UX im Überblick
User Interface (UI)
Das UI ist das, was Nutzer:innen sehen und bedienen. Es umfasst alle visuellen und interaktiven Komponenten einer Anwendung.
- Gestalterische & visuelle Ebene
- Layout, Farbgebung, Icons, Buttons
- Responsives Design, Barrierefreiheit
- Teilbereich des UX-Designs
- Beispiel: Eine strukturierte Navigationsleiste mit klaren Icons
User Experience (UX)
UX beschreibt, wie ein Produkt insgesamt erlebt wird – emotional, funktional, ästhetisch. Es umfasst Erwartungen, Nutzungssituationen und Nachwirkungen.
- Ganzheitlich: vor, während und nach der Nutzung
- Emotionale & kognitive Dimensionen
- Fokus auf Nutzerbedürfnisse & Nutzungskontext
- Beinhaltet Usability & UI
- Beispiel: Das Gefühl von Kontrolle und Vertrauen beim Online-Banking

Praxisbeispiel
Ein Banking-Portal mit modernem UI – klare Farben, große Buttons, intuitive Icons – kann technisch einwandfrei aussehen.
Doch wenn Nutzer:innen sich unsicher fühlen, keine Rückmeldung bei Aktionen erhalten oder Ladezeiten Frust erzeugen, leidet die UX.
Andersherum kann eine Seite mit schlichtem UI eine hervorragende UX bieten – wenn sie zuverlässig, schnell und vertrauenswürdig ist.
Merksatz
UI ist das, was Nutzer:innen sehen. UX ist das, was sie dabei fühlen.
Vertiefung & Anwendung
UX und UI lassen sich gezielt gestalten und verbessern – mit Hilfe von Methoden und Normen:
- Heuristische Evaluation: Identifiziere UI-Schwächen mithilfe bewährter Usability-Prinzipien.
- Personas & Szenarien: Entwickle realistische Nutzungskontexte, um UX-Anforderungen abzuleiten.
- Journey Mapping: Visualisiere emotionale und funktionale Kontaktpunkte mit dem System.
- ISO 9241-110: Nutze die Dialogprinzipien zur Gestaltung von benutzerfreundlichen Interfaces.
- Barrierefreiheit prüfen: Stelle sicher, dass UI-Komponenten für alle nutzbar sind – eine Voraussetzung für gute UX.
Zuletzt geändert: 17. Juni 2025