Accessibility vs. Usability
Accessibility und Usability sind eng verwandt – aber nicht gleichbedeutend.
Der Unterschied ist entscheidend für barrierefreies und benutzbares Design.
Definitionen
Accessibility bezeichnet die Zugänglichkeit eines Systems für Menschen mit Einschränkungen.
Usability beschreibt, wie effektiv, effizient und zufriedenstellend ein System genutzt werden kann – unabhängig von Einschränkungen.
Gemeinsamkeiten
Beide Konzepte zielen auf:
- eine verbesserte Nutzung digitaler Systeme
- Barrierenabbau und bedürfnisgerechtes Design
- Benutzerzentrierung und Kontextbezug
- Normative Fundierung (z. B. WCAG & ISO 9241)
Merksatz
Accessibility ist eine Voraussetzung – Usability ist das Ziel.
Unterschiede im Fokus
Aspekt | Accessibility | Usability |
---|---|---|
Zielgruppe | Menschen mit Einschränkungen (Sehen, Hören, Motorik, Kognition) | Alle Nutzer:innen |
Ziel | Zugang ermöglichen | Nutzung vereinfachen |
Standards | WCAG, EN 301 549, BITV | ISO 9241-11, -110, -210 |
Bewertung | Konformitätsprüfung (Checklisten, Tools) | Nutzer:innenbasierte Tests (z. B. Usability-Tests) |
Pflicht | Häufig gesetzlich verpflichtend | Oft „nur“ qualitätsbezogen |
Beispiel
Ein Button mit ausreichendem Farbkontrast, Tastaturbedienung und Screenreader-Kompatibilität erfüllt Anforderungen der Accessibility.
Wenn er zusätzlich verständlich beschriftet, konsistent positioniert und schnell auffindbar ist, trägt er zur Usability bei.
Accessibility ≠ nur für Menschen mit Behinderung
Barrierefreies Design hilft auch:
- älteren Menschen mit nachlassender Sehkraft
- Nutzer:innen mit temporären Einschränkungen (z. B. Arm in Gips)
- Menschen in Kontexten mit schlechtem Licht, Lärm oder Zeitdruck
Fazit
Accessibility ist eine Mindestanforderung, damit Systeme für alle zugänglich sind – Usability strebt darüber hinaus nach optimaler Nutzungserfahrung.
Nur wer beide Aspekte integriert, schafft wirklich inklusive und gebrauchstaugliche Lösungen.
Merksatz
Accessibility ist der Schlüssel zur Tür – Usability ist der Weg hindurch.