Was ist Usability?
Definition (ISO 9241-11)
Usability ist das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext verwendet werden kann, um festgelegte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.
Usability – auf Deutsch häufig mit Gebrauchstauglichkeit übersetzt – ist ein zentrales Qualitätsmerkmal interaktiver Systeme. Sie beschreibt, wie gut ein Nutzer mit einem Produkt interagieren kann, um seine Ziele zu erreichen – ohne unnötige Hürden oder Frustration.
Die drei Dimensionen der Usability
1. Effektivität
Ausmaß, in dem Benutzer ihre Ziele vollständig und korrekt erreichen.
Beispiel: Wird ein Online-Formular korrekt ausgefüllt und abgesendet?
2. Effizienz
Aufwand in Relation zur Zielerreichung.
Beispiel: Wie viele Schritte, Klicks oder Denkprozesse braucht ein Nutzer, um eine Aufgabe abzuschließen?
3. Zufriedenheit
Subjektives Erleben bei der Nutzung (z. B. Vertrauen, Freude, Stressfreiheit).
Beispiel: Wie angenehm empfindet eine Nutzerin die Bedienung einer App?

Usability ≠ User Experience (UX)
Usability ist ein Teilbereich der umfassenderen User Experience (UX).
Usability | User Experience |
---|---|
Fokus auf Aufgabenerfüllung | Fokus auf ganzheitliches Erleben |
Konzentriert auf Effizienz, Fehlerfreiheit | Inklusive Emotion, Vertrauen, Markenwahrnehmung |
Kurzfristige Nutzung | Auch vor und nach der Nutzung |
Warum ist Usability wichtig?
- Wirtschaftlich: Gute Usability reduziert Supportkosten und erhöht Konversionen.
- Psychologisch: Sie fördert kognitive Entlastung, Motivation und Vertrauen.
- Ethisch: Sie verhindert Frustration, Fehler und mögliche Nutzungsrisiken.
- Normativ: Sie ist Teil vieler Standards (z. B. ISO 9241, EN 301 549).
Fazit
Usability ist mehr als nur „Bedienbarkeit“ – sie ist eine messbare, gestaltbare Eigenschaft interaktiver Systeme, die direkt die Zielerreichung, Arbeitsbelastung und Nutzerzufriedenheit beeinflusst.
Sie ist Voraussetzung für gute UX – aber nicht gleichzusetzen mit ihr.